Sonntag, 21. August 2005

Brav, brav, FDP!

"Dieses Mal knickt die FDP schon vor der Wahl ein", konstatiert die
Landesvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Hessen, Kordula Schulz-Asche,
nach dem Brief des FDP-Landesvorsitzenden Jörg-Uwe Hahn an 150 Funktionsträger
seiner Partei. Darin hat er sie aufgefordert, künftig weniger kritisch mit der
CDU umzugehen. Er hatte geschrieben, es sei "für die FDP angebracht, die Union
ein wenig in Ruhe zu lassen, damit sie wieder zu innerer Geschlossenheit
zurückfindet."

"Von Eigenständigkeit der FDP kann keine Rede mehr sein. Kochs alter Kumpel Hahn
überträgt seinen hessischen Kuschel-Kurs gegenüber der CDU jetzt auch auf den
Bundestagswahlkampf. Wie weiland zu Zeiten Helmut Kohls tut die FDP bereits
jetzt alles, um sich der CDU anzudienen und unterzuordnen. Während sie
großspurige Parolen gegen die von der CDU angekündigte Mehrwertsteuererhöhung
plakatiert, wird intern Stillhalten ausgegeben. Und dies, obwohl Steuersenkung
der einzige Inhalt ist, mit dem die FDP überhaupt Wahlkampf macht. Mit diesem
Schreiben ist bereits jetzt das Umfallen der FDP bei der Erhöhung der
Mehrwertsteuer angekündigt", stellt Kordula Schulz-Asche fest. (Quelle: Pressemitteilung der Grünen)

Donnerstag, 18. August 2005

Schön gesagt, Angela!

War gerade mal auf der Seite die-falsche-wahl.de unterwegs und mir dort die netten Sprüche von Frau Merkel reingezogen. Hier meine Favoriten:
Merkel über Entschlusskraft: "Ich gehöre zu dem Typ Mensch, der schon im Sport die gesamte Unterrichtsstunde auf dem Dreimeterbrett gestanden hat und erst in der 45. Minute gesprungen ist." (Welt am Sonntag, 31.12.2000)
Merkel über Chancengleichheit: "Die Menschen sind verschieden geboren, das ist vom Herrgott so gewollt. Wir sollten sie nicht alle ins selbe Klassenzimmer stecken und gleich machen wollen." (auf CDU-WK in Bad Oldesloe, Lübecker Nachrichten, 17.02.05)
Merkel über Frauensolidarität: "Vor lauter Globalisierung und Computerisierung dürfen die schönen Dinge des Lebens wie Kartoffeln oder Eintopf kochen nicht zu kurz kommen." (auf dem Hessentag in Heppenheim vor 4000 Landfrauen in: Handelsblatt, 24.06.04)
(Quelle: www.diefalschewahl.de)

Armer CDU-Abgeordneter: Schreibt sich die Finger wund und keiner kriegt´s mit

OCH, DER ARME. Unser tiefstes Mitleid hat Klaus-Peter Willsch, CDU-Bundestagsabgeordneter im Rheingau-Taunus-Kreis/Limburg. Soooo viel Arbeit macht er sich, um in die Presse zu kommen. Und dann drucken die bösen bösen Presseleute seine Ergüsse einfach nicht ab. Darüber jedenfalls beklagt sich der Herr in dem von ihm herausgegebenen "Hauptstadtbrief" unter dem Titel "Nachrichtensperre in Wiesbadens Presse": "Vielleicht haben Sie bereits gemerkt, dass ich insbesondere im Wiesbadener Kurier und im Wiesbadener Tagblatt in den vergangenen acht Wochen kaum noch Erwähnung finde. Ich habe in dieser Zeit rund 25 Pressemeldungen abgesetzt. Im Gegensatz zu Berichten über den politischen Gegner wurde davon aber kaum etwas abgedruckt. Damit Sie nicht denken, Ihr Bundestagsabgeordneter hätte nach der Bundestagsauflösung das Arbeiten eingestellt, will ich darauf hinweisen, dass alle meine Pressemitteilungen auf meiner Internetseite zugänglich sind. Bitte geben Sie diese Information weiter, damit in der Öffentlichkeit kein falscher Eindruck entsteht".
Dieser Herr Abgeordnete, der eher am rechten Rand seiner Partei beheimatet ist, ist übrigens so verzweifelt darüber, dass er in der Presse nicht ausreichend "stattfindet", dass er seit einigen Jahren ein als Informations- und Freizeitzeitung getarntes, mitunter mit übelster Parteipropaganda gefülltes Blatt mit dem Titel "Rheingau Taunus Monatsanzeiger" herausgibt und kostenlos in Zehntausende Haushalte verteilen lässt.

Freitag, 12. August 2005

Stoiber muss es wissen: AM setzt Probleme durch, sogar nachhaltig

Habe gerade in der ZDF-mediathek die Berlin Mitte-Sendung von letzter Woche gesehen. Und höre da - Herr Stoiber weiß nicht nur, dass der Osten nicht wählen kann. Gegenüber Moderatin Maybrit Illner hat er auch noch ein ganz besonderes Talent von AM ausgeplaudert (habe gestern nach langem Grübeln endlich rausgekriegt, dass das AM im "teAM Zukunft" für Angela Merkel steht - ich dachte die ganze Zeit, die zeigen ihre Liebe zu den Uhren, die in Amerika anders gehen und ihre Zukunft fände nur vormittags, also "am", statt) . Auf die Frage der Moderatorin, ob die Brutto-Netto-Verwechslung von Angela Merkel darauf hindeute, dass die Kanzlerkandidatin nervös sei, antwortete der Kanzlerkandidat a.D. original: "Die ist nicht nervös. ... Die ist sehr nachhaltig im Durchsetzen von Problemen". Interessant zu erfahren, dass bei der CDU wenigstens etwas mal nachhaltig sein könnte. Aber, liebe AM, da hast du bei deinem großen Meister Helmut Kohl damals, als du noch "das Mädchen" warst, nicht richtig aufgepasst: der war nämlich als Kanzler sehr groß im AUSSITZEN von Problemen. Aber keine Angst, wir rufen jetzt nicht gleich wieder "pfui" (O-Ton AM beim heutigen Wahlkampfauftakt angesichts ständiger Pfeifkonzerte: "Dauernd ruft jemand pfui"): wer schon brutto und netto verwechselt, kann ja nicht auch noch aussitzen und durchsetzen auseinanderhalten.

Mittwoch, 10. August 2005

Schizo-Stoiber will Ostdeutschen Wahlrecht entziehen

Während von Frau Merkel in diesem Wahlkampf außer Verwechslungen und Schweißflecken bisher nicht viel zu sehen und zu hören ist, glänzt ihr (Ex?)-Rivale Herr Stoiber umso mehr mit konstruktiven Statements. Dabei offenbart der Möchtegernkanzler 2002 nun beachtliche schizophrene Züge und outet sich auch noch als Verfassungsfeind.
Innerhalb von 24 Stunden verkündete er zunächst, die Union "könne und müsse" bei der vorgezogenen Bundestagswahl "42 bis 45 Prozent" erreichen - damit wäre die Kanzlerin Merkel dann wohl tatsächlich da. Wenig später sorgte er mit der Bemerkung «Ich akzeptiere nicht, dass erneut der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Es darf nicht sein, dass die Frustrierten über das Schicksal Deutschlands bestimmen.» für Aufsehen und - wie kürzlich schon sein Unionskollege Schönbohm mit seiner Pauschal-Verunglimpfung der Ostdeutschen - für Empörung.
Abgesehen davon, dass er damit eine klare Verachtung des Grundgesetzes - nach Art. 38, Abs. 2 besitzt das aktive Wahlrecht JEDER Deutsche, der das 18. Lebensjahr vollendet hat - impliziert, zeigt er schizophrene Züge, indem er a) offenbar plötzlich davon ausgeht, dass Schröder wieder "in Deutschland KANZLER wird" und nicht etwa Merkel Kanzlerin, b) vermittelt, dass es "im Westen" offenbar keine Frustrierten gibt.
In Sachen Schizophrenie übrigens bahnt sich wenigstens eine große StoiberMerkel-Koalition an: Die Kanzlerkandidatin hat ein zweites Fernsehduell mit dem Kanzler wegen "Terminstress" abgesagt. Für eine Fernsehrunde mit Vertretern mehrerer Parteien im ZDF hat sie aber plötzlich Zeit und fordert dazu den Kanzler zur Teilnahme auf.

Koalitionsdebatte: Endlich Vernünftiges - aus Eimsbüttel!

Die Herren Schröder und Fischer kriegen´s ja leider zur Zeit nicht hin, klar zu sagen und zu zeigen, dass sie ZUSAMMEN weiter machen wollen. Und andere Damen und Herren der rot-grünen Führungsriegen finden es zur Zeit wichtiger, zarte rot-grüne Hoffnungsschimmer mit allen möglichen anderen Koalitionskonstellations-Ideen wieder wegzudiskutieren. Wie schön ist es da, wenigstens in Eimsbüttel auf der Suche nach klaren Statements für die - wenn auch im Moment nicht wirklich zum Greifen nahe - rot-grüne Zukunft fündig zu werden. Niels Annen nielsannen (jpg, 53 KB), früher Juso-Bundesvorsitzender und jetzt SPD-Bundestagskandidat in Eimsbüttel, liefert endlich mal wieder einen vernünftigen Beitrag zu den aktuellen Koalitionsdebatt en:
"(...) als "Albtraum" bezeichnet SPD-Fraktionschef Michael Neumann eine schwarz-rote Regierung: "Ich will klare Verhältnisse". Auch ein Bündnis mit der Linken, so wie die Schweriner Sozi-Kollegen es mit der PDS eingegangen sind, lehnt Neumann ab (...) . Mit wem man es statt dessen reißen will, sagt Niels Annen, Eimsbütteler Bundestagskandidat: "Ich kämpfe für Rot-Grün." (Quelle: www.nielsannen.de , www.mopo.de

Dienstag, 9. August 2005

Ganz schön merkelwürdig - Das Sommerinterview ist weg

Wer bei Google die Stichwörter "Sommerinterview Merkel" eingibt, erhält zwar einen Link zur CDU. Dort heißt es jedoch "Fehlermeldung" und "Seite nicht gefunden".

Bis vor kurzem war dort "im Wortlaut" das Gespräch dokumentiert, das am vergangenen Wochenende in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" ausgestrahlt worden war. Mit dem "Wortlaut" hatte es die Union aber nicht so genau genommen und den Brutto-Netto-Fehler der Kanzlerkandidatin stillschweigend korrigiert. Der Schnitzer schlug hohe Wellen, zumal er Merkel ein zweites Mal unterlief.

Verschwunden ist das Interview im World Wide Web jedoch nicht. Auf der Tagesschau-Webseite ist weiterhin die Wortlaut-Mitschrift zu finden. Wer sich für die korrigierte Version interessiert, wird auf www.angela-merkel.de fündig. Der Hinweis "im Wortlaut" wurde jedoch gestrichen - stillschweigend. (Quelle: www.ftd.de)

Montag, 8. August 2005

Muss das sein?

bleibt dran (jpg, 21 KB)Neuwahl am 18. September 2005. Davon wurde ich wie Millionen andere auch erstmal kräftig überrascht. Nach einer Zeit der Besinnung, des Beobachtens, des Abwägens wurde und wird mir immer klarer: ROT-GRÜN MUSS KANZLER BLEIBEN! Wahrer Horror vor Schwarz oder Schwarz-Gelb, Skepsis gegenüber der Lafongysi-Show, kein Gefalllen an einer Großen Koalition. Vor allem: von keiner denkbaren "Alternative" bisher auch nur den Hauch einer (realistischen) Antwort, was sie eigentlich wirklich besser machen wollen. Deshalb, getreu dem Motto "Jeder verdient eine 3. Chance ", sollte Rot-Grün nochmal weitermachen. Deshalb diese Seite. Zur Information. Zur Diskussion. Wie genau diese aussehen und ausgehen werden, weiß ich selbst noch nicht. Aber der Anfang ist jetzt gemacht. Allen Besuchern wünsche ich einen angenehmen, unterhaltsamen und ergiebigen Aufenthalt.

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Zuletzt aktualisiert: 16. Sep, 02:13

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